KW10 – turn your radio on!

Jede Woche wieder – ich komm nicht daran vorbei, weil einfach immer wieder spannende Themen. RADIOKOLLEG. Und bei den Gedanken für den Tag bleib ich auch gerne hängen – weil Badezimmer-Zeit mit den Kindern. Und die Kinderuni ist sowieso ein Pflichtprogramm, oder … Deshalb – turn your radio on – Mama!

Montag – Donnerstag, 6.3.-9.3., 9.05 Uhr
Radiokolleg – Working Poor

Wenn Arbeit nicht vor Armut schützt
(1). Gestaltung: Juliane Nagiller

Trotz Einkommen, kein Auskommen – das trifft laut Statistik Austria auf fast 300.000 Menschen in Österreich zu. Trotz Arbeit verdienen sie weniger als 1.163 Euro monatlich. Sie arbeiten als Leiharbeiter/innen, neue Selbstständige oder Werkvertragsnehmer/innen oder sind in Branchen tätig, die laut Kollektivvertrag schlecht bezahlt werden – wie etwa in der Landwirtschaft oder im Dienstleistungssektor. Der österreichische Arbeitsmarkt wurde in den vergangenen zwei Jahrzehnten liberalisiert und dereguliert. Die Wirtschaft brauche flexible Arbeitskräfte, so lautet das Argument. Infolge hat die Zahl atypischer Beschäftigungsverhältnisse zugenommen. Immer mehr Menschen sind in befristeten Arbeitsverhältnissen oder arbeiten auf Werkvertragsbasis. Oft sind sie nicht durchversichert und daher auch von Altersarmut bedroht. Hinzu kommt, dass mehr als eine Million Arbeitnehmer/innen mittlerweile Teilzeit arbeiten. Im vergangenen Jahr arbeiteten 52% der Frauen in einem atypischen Beschäftigungsverhältnis, aber nur 16% der Männer.

Soziale Unsicherheit kehrt von den Rändern der Gesellschaft ins Zentrum zurück. Sie betrifft mittlerweile auch erwerbstätige Menschen und immer mehr Menschen aus der Mittelschicht. Ein abgeschlossenes Universitätsstudium ist kein Garant mehr für einen guten Lohn. Befristete Arbeitsverhältnisse, Praktika oder quasi-selbstständige Projektarbeit bestimmen oftmals nicht mehr nur den Beginn der beruflichen Karriere, sondern prägen das Erwerbsleben über einen längeren Zeitraum hinweg.

Doch auch Vollzeitbeschäftigte verdienen manchmal zu wenig, um davon gut leben zu können. In 22 EU-Ländern gibt es einen Mindestlohn. In Österreich sind die Kollektivverträge so etwas wie ein de-facto Mindestlohn. Die Gewerkschaft fordert in ihrem aktuellen Grundsatzprogramm, dass Vollzeitbeschäftigte mindestens 1.500 Euro brutto verdienen sollen. Doch davon sind noch viele Beschäftigte weit entfernt. Zeitungszusteller verdienen laut Kollektivvertrag nicht einmal 900 Euro pro Monat. Gerade im Niedriglohnsektor wird auf Arbeitnehmer/innen aus anderen EU-Mitgliedsstaaten zurückgegriffen. Menschen aus Rumänien, Bulgarien, Ungarn oder der Slowakei arbeiten in Österreich auf dem Bau, in der Landwirtschaft oder der Pflege. Oft wissen sie zu wenig über ihre Rechte und sind von Ausbeutung betroffen.

Wird der Arbeitsmarkt immer mehr zu einem Ort der sozialen Ungleichheit? Welche Folgen hätte die Einführung eines Mindestlohns in Österreich? Was kann man gegen Sozialdumping unternehmen? Und wie gehen Menschen in atypischen Beschäftigungsverhältnissen mit der finanziellen Ungewissheit um?

Montag – Freitag, 6.3.-10.3., 6.55 Uhr
Gedanken für den Tag

Von Thomas Schlager-Weidinger, Autor, Theologe, Historiker und Hochschulprofessor in Linz. „Das Leben tanzt“ – Vom Wunder des Werdens. Gestaltung: Alexandra Mantler

Der Autor und katholische Theologe Thomas Schlager-Weidinger, nähert sich in sechs poetischen Texten dem Wunder des Werdens. Darin thematisiert er unter anderem das Staunen über das Werden menschlichen Lebens und verdichtet Empfindungen und Gedanken angesichts der Geburten seiner Kinder und reflektiert das Werden im Sinne menschlichen Reifens. Am Beispiel von drei biblischen Gestalten wird dieses Reifen als ein Ringen mit den jeweiligen Schwächen und Stärken ausgelegt, das dabei Halt und Richtung an einem Du erfährt.

Sonntag, 12.3., 17.10 Uhr
Ö1 Kinderuni

Auf den Geschmack gekommen. Über die Kultur des Kochens.
Gestaltung: Ilse Huber

Essen muss jeder, doch wie der Mensch seine Speisen zubereitet, welche Zutaten er dafür verwendet, wo und mit wem er seine Mahlzeiten einnimmt- ist eine Frage der Kochphilosophie. Die Einen essen kein Fleisch, die Anderen richten ihre Küche nach den Jahreszeiten aus und die Dritten bevorzugen Produkte, die aus der Region kommen. Kochen dient mehr als zum Zweck der Nahrungsaufnahme. Kochen kann man improvisiert im Freien oder zelebrieren mit Musikuntermalung. Irgendwann hat jeder einmal an außergewöhnlichen Plätzen diniert oder außergewöhnliche Speisen zu sich genommen. Ob einfaches Steckerlbrot und aufwändiges Menü – die Erinnerung an frühkindliche Geschmäcker währt ein Leben lang, weiß der Kulturvermittler Taliman Sluga. Er hat sich mit den Ö1 Kinderuni Reporter/innen hinter den Herd gestellt und ein mehrgängiges Essen gekocht.

Turn your radio on, mama!

Viel Vergnügen mit Ö1 und meinen persönlichen Empfehlungen …

(Beitragsbild: Zeichnung von Reinhilde Becker im gehört 3/2017)

(Sendungstexte: oe1.ORF.at)

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